Bereits Mitte der 50-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts erkannte man, dass eine qualitativ hochwertige chirurgische Versorgung gerade kleiner Kinder nicht von jeder großen Chirurgie geleistet werden könne. In diesem Zuge entstanden immer mehr kinderchirurgische Abteilungen sowohl in Ost-, als auch in Westdeutschland. Das Gebiet Kinderchirurgie „umfasst die Vorbeugung, Erkennung, konservative und operative Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation von chirurgischen Erkrankungen, Verletzungen und Verletzungsfolgen sowie angeborenen und erworbenen Formveränderungen und Fehlbildungen der Gefäße, der inneren Organe einschließlich des Herzens, der Stütz- und Bewegungsorgane sowie der Wiederherstellungs- und Transplantationschirurgie“ (Bundesärztekammer).

Bereits im Studium lernen angehende Ärzte, dass Kinder keine kleinen Erwachsenen sind. Und genau dieser Aspekt macht die Kinderchirurgie so wichtig. Der kindliche Körper reagiert teilweise noch vollkommen anders auf seine Umgebung als der eines Erwachsenen. Zudem sind die Selbstheilungskräfte von Kindern viel ausgeprägter als bei Erwachsenen. Dies wird zum Beispiel bei Knochenbrüchen regelhaft genutzt, indem das Knochenwachstum mit in die Behandlung einbezogen wird und dementsprechend seltener Operationen notwendig sind. Dementsprechend kann es sein, dass ein Knochenbruch beim Kind konservativ (mit Gips) behandelt werden kann, wohingegen der gleiche Bruch beim Erwachsenen operiert werden muss. Zudem ist das Vorkommen gewisser Krankheitsbilder auf das Kindesalter beschränkt und die Erkennung und Behandlung in entsprechenden Abteilungen regelhaft(er) vorhanden.

 

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Abbildung 1: Cnopfsche Kinderklinik Nürnberg, Abteilung für Kinderchirurgie und Kinderurologie

Abbildung 2: Cnopfsche Kinderklinik Nürnberg, Abteilung für Kinderchirurgie und Kinderurologie

 

Benjamin Schwab-Eckhardt, Nürnberg